Im Falle einer Scheidung kommen viele Fragen auf. Güter können in der Regel leicht aufgeteilt werden; einer bekommt die Küche, der andere das Wohnzimmer – ist jedoch eine gemeinsame Immobilie im Spiel, wird die Sache komplizierter. Ob ein Verkauf sinnvoll ist, oder ob die Immobilie gemeinsam vermietet werden soll, hängt von vielen individuellen Faktoren ab – und beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile. In jedem Fall sollte nichts überstürzt werden: Nach ein paar Monaten geht man meist besonnener mit solch wichtigen Entscheidungen um und findet Lösungen, die im ersten Stress undenkbar waren.
Häufig ist die gemeinsame Immobilie für einen allein zu groß oder zu teuer. Entscheiden sich die Eheleute dazu, die Immobilie zu verkaufen, machen sie einen klaren Schnitt. Bis alles unter Dach und Fach ist, müssen sie zwar noch gemeinsame Entscheidungen treffen, doch im Anschluss können sie mit der Sache abschließen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass sofort eine größere Geldsumme fließt. Diese können beide dazu nutzen, sich eine neue, eigene Immobilie zu leisten.
Wird die Immobilie verkauft, müssen bestehende Kredite abgelöst und eine Vorfälligkeitsentschädigung an die Bank gezahlt werden. Die Höhe hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Je nach Marktsituation kann es auch ratsam sein, mit dem Verkauf noch einige Jahre zu warten, um den bestmöglichen Gewinn zu erzielen.
Die Vermietung einer Scheidungsimmobilie verspricht häufig gute Renditen. Beide Ehepartner erhalten eine monatliche Summe, die unter anderem der Altersvorsorge dienen kann. Eine Vermietung kann auch sinnvoll sein, wenn die Immobilie später an gemeinsame Kinder vererbt werden soll. Als Vermieter kommt jedoch auch ein Verwaltungsaufwand auf die Eigentümer zu und sie müssen dazu bereit sein, gemeinsame Interessen zu verfolgen und Entscheidungen zu treffen.
Immobilienexperten helfen dabei, diese wichtige Entscheidung zu treffen. Sie kennen die Marktlage und das Potenzial der Immobilie und beachten dabei alle individuellen Aspekte.